In diesem Beitrag nehme ich Bezug auf Richard Moss und seine Arbeit mit dem Mandala des Lebens (nähere Erklärungen dazu im gleichnamigen Beitrag).

Wir sind Meister darin, uns mit Hilfe unserer Gedanken ständig selbst eine Geschichte zu erzählen. Im dauernden Zwiegespräch mit uns legen wir uns gedanklich zurecht, wie wir selbst, andere Menschen und unser Leben sei und wie es sein sollte. Das Problem hierbei ist, dass diese Geschichten wenig freilassend und phantasievoll sind. Sie sind geprägt von unserer genetischen Programmierung, den Erfahrungen unserer Vergangenheit und den Lebensmustern, die wir aus diesen entwickelt haben.

Unsere Aufmerksamkeit schweift ständig aus der Gegenwart ab und ist oft wie gefesselt in den Geschichten, die wir uns selbst erzählen. In diesem Sinne entspricht das, was wir „Ich“ nennen, unseren gesammelten Gedanken über uns selbst und das, was wir „Du“ nennen, allen Gedanken, die wir im Bezug auf andere haben. Daraus resultiert meistens, dass wir uns eine Wirklichkeit konstruieren, die sich selbst immer wieder in der gleichen Art und Weise erschafft.

Sind wir uns dessen bewusst, können wir eine neue Entscheidung treffen.

Ein  wichtiger Schritt auf diesem Weg ist, die Beziehung zu uns selbst zu klären und zu stärken. Je liebevoller wir uns selbst betrachten können, umso bewusster können wir wahrnehmen, wann wir uns eine Geschichte über uns selbst oder den Anderen erzählen. Dann ist es bedeutend leichter, uns und den Worten und Taten des Anderen frei und offen zu begegnen.

Wecken wir die Entdeckerlust in uns zu erleben, wer wir selbst, unser „Ich“, und das „Du“ dem wir begegnen wirklich sind. Machen wir den inneren und äußeren Raum wieder weit und öffnen uns für den Moment, in dem die Begegnung mit uns selbst und dem anderen tatsächlich stattfindet.