Ständig sind wir damit beschäftigt über uns selbst nachzudenken, unsere inneren und äußeren Motive zu analysieren und zu überprüfen. Wir arbeiten daran, unser Verhalten einzuordnen und zu bewerten und betreiben das, was wir Selbstoptimierung nennen.
Welch eine Kraftanstrengung!
Stellen wir uns doch einmal vor, all das wäre nicht nötig und schon gar nicht hilfreich.
Welch eine Entlastung!
Wir lassen einfach alles Da-Sein, so wie es ist.
Wir lassen uns nieder im Moment und nehmen uns und all die um uns herum schwirrenden Gedanken vollständig und vollkommen an.
Wir hauen quasi die Gedankenbremse rein.
Das tun wir in dem Augenblick, in dem wir anfangen Beobachtungen und Wahrnehmungen mit einem Begriff zu versehen. Denn aus diesem Begriff entsteht fast unmittelbar ein Impuls zur Bewertung.
Diese Bewertung ist geprägt durch unsere Lebensmuster, die persönlichen und die der uns umgebenden Gesellschaft. Das Ergebnis ist somit eigentlich schon vorbestimmt, wir drehen uns im Strudel unserer Anschauungen und betrachten uns und andere durch unsere alten Vorstellungsbrillen. Liebevoll ist dieser Blick auf uns selbst und der innere Dialog, den wir dann mit uns führen, in den wenigsten Fällen.
Also nehmen wir einen tiefen Atemzug, sobald wir merken, das Gedankenkarussell nimmt Fahrt auf. Wir begrüßen jeden Gedanken, auch den scheußlichsten, wie einen alten Freund und nehmen das Gefühl wahr, das er in uns auslöst. Doch wir verschwenden keine Energie darauf, den Gedanken weiter zu verfolgen und das Gefühl zu benennen und einzuordnen. Wir atmen weiter ruhig ein und aus – ein und aus – ein und aus – – – – – –
Diese Art der Annahme hat nichts mit Aufgabe im Sinne von Kapitulation zu tun.
Der Impuls sich ganz niederzulassen im Moment ist mit einer klaren Ausrichtung verbunden und getragen vom Vertrauen in die eigene Wahrhaftigkeit.
Wir sind es so gewohnt uns ständig selbst in Frage zu stellen.
Durchbrechen wir diesen Automatismus, so stellen wir die Anbindung an die Kraft und Weisheit unseres Herzens wieder her.
Wir machen den Raum weit und laden Lebensfreude und inneren Frieden ein.
Damit würdigen wir uns selbst und unser Leben.